Spitzen-Kulisse, Spitzen-Wetter, ein Spitzenspiel war es zumindest von der Tabellenkonstellation her. Die sieht nun für den FC Geesdorf nach der 1:3 (1:2)-Niederlage gegen die SV-DJK Oberschwarzach eher ungünstig aus. Einen Vorsprung von satten 13 Punkten hat Oberschwarzach mittlerweile auf Geesdorf und Waigolshausen. War das die Vorentscheidung im Titelrennen? „Das noch nicht, aber es war sicher ein großer Schritt, den wir heute gemacht haben“, resümierte Oberschwarzachs Spielertrainer-Hälfte Alexander Greß hinterher sichtlich zufrieden.
Was diesmal vielleicht den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften ausmachte, dazu hatte Geesdorfs Trainer Hassan Rmeithi so seine Beobachtungen beim Gegner gemacht. „Die Aggressivität, diese Spannung, die sie aufbauen! Das merkst du schon beim Aufwärmen“, fand er den entscheidenden Tick bei der Einstellung. „Sie sind fußballerisch nicht besser als wir, aber der Wille, der Kampfgeist, sind vielleicht die entscheidenden Punkte. Sie haben um jeden Ball gefightet“, musste er anerkennen. In der Tat wirkte der Gast in den entscheidenden Situationen wirklich einen Tick wacher und forscher.
Dass der Kopf nicht unerheblich ist, zeigte sich schnell. Geesdorf wirkte nervös, hatte von Beginn an Probleme mit dem sofortigen und frühen Pressing des Gegners. Der machte zunächst auch die Musik, der Geesdorf meist hinterher lief. Zunächst erwischte Philipp Mend einen Flankenball in guter Position nicht richtig (14.), dann aber umso besser. Eine Flanke von Simon Müller verlängerte Alexander Greß per Kopf an den langen Pfosten, wo Mend lauerte. Der 22-jährige Polizist erzielte die frühe Führung (20.).
Auf die wusste Geesdorf eine schnelle, wenn auch eher zufällige Antwort. Nach Lukas Rößners Flanke stand Stefan Weiglein sträflich frei, erwischte den Ball aus zwölf Metern nicht voll, doch der lag auf einmal im Netz zum 1:1 (24.). Geesdorf schien nun im Spiel, das vor allem im Mittelfeld hart umkämpft war. Stefan Weiglein bot sich die nächste Chance (39.), dann hatte Mohamed Rmeithi die Führung auf dem Fuß. Sein feiner Heber aus der Drehung geriet nach 45 Minuten aber zu kurz. Noch war nicht Halbzeit. Ruckzuck ging es beim Konter. Über die Stationen Greß und Mend gelangte der Ball zu Daniel Herzog, der mit dem 2:1 die kalte Halbzeit-Dusche für Geesdorf andrehte.
Die Dusche wurde gleich nach der Pause noch kälter. Felix Schilling durfte nahezu ungehindert zur Grundlinie und von dort vors Tor passen. Geesdorfs Abwehrspieler Patrick Beuerlein bugsierte den Ball unglücklich zum 1:3 in die eigenen Maschen (47.). Jetzt musste Geesdorf kommen, tat es auch, aber oft etwas ungestüm. Bei Simon Weigleins Aktion im Gästestrafraum wollten die Gastgeber einen möglichen Elfmeter (54.), weitere Chancen blieben erst einmal aus. Auf der Gegenseite ließ Schiedsrichter Büttner ebenso umstritten einen Treffer von Mend wegen Abseits nicht zählen (67.).
Schließlich musste Geesdorfs Fabian Hahn mit Roter Karte vom Feld, als er zu ungestüm in einen Zweikampf mit Felix Schilling rauschte (70.). In Unterzahl bekam die Heimelf auf einmal Oberwasser. Zunächst vergab Mohamed Rmeithi eine gute Gelegenheit (74.), bei Stefan Weigleins Schuss im Anschluss daran war DJK-Torwart Röckelein mit dem Fuß zur Stelle. Oberschwarzach schaukelte den Sieg in der zum Ende hin hektischen Partie clever über die Runden und ließ sich schließlich feiern.
„Der Zeitpunkt unserer Tore war heute Gold wert. Es ist noch nicht vorbei, dieser Sieg muss uns jetzt Auftrieb geben für die nächsten Wochen“, hofft die andere Spielertrainer-Hälfte Simon Müller. Auf Geesdorfer Seite gilt es nun, schnell wieder aufzustehen. „Wir müssen wieder zu unserer Leistung finden und den zweiten Platz verteidigen“, gab Trainer Rmeithi vor. (Quelle: Mainpost.de)