1. FC Geesdorf - TSV/DJK Wiesentheid 0 : 3 (0:2)
Mit 3:0 (2:0) setzte sich der TSV/DJK Wiesentheid überraschend deutlich im Lokalderby beim FC Geesdorf durch. Beide benachbarten Rivalen hatten am ersten Spieltag mit hohen Erfolgen für eine attraktive Ausgangslage vor dem Aufeinandertreffen gesorgt. Geesdorf besiegte Kreisliga-Aufsteiger Güntersleben mit 6:0, so dass Trainer Hassan Rmeithi bis auf einen Wechsel im Tor von Christian Bothe zu Philipp Seufert die siegreiche Mannschaft auch am zweiten Spieltag aufbot.
Mit Sven Gibfried stand ihm zudem erstmals eine Alternative in der Abwehr zur Verfügung. Geesdorfs Neuzugang, bis zur letzten Woche noch beim benachbarten Landesligisten in Abtswind, dort aber seit dieser Saison nur Reservist, saß zunächst auf der Bank. „Er war in dieser Woche im Urlaub“, begründete Rmeithi das Abwarten. Zudem solle der 23-Jährige auch erst die Spielideen seiner neuen Mitspieler kennenlernen. Bei Wiesentheid musste Spielertrainer Dominik Hochrein nach dem 4:0 über Röthlein, ebenfalls Aufsteiger, zwei Änderungen vornehmen, da ihm die konditionsstarken Markus Popp und Daniel Schmidt nicht zur Verfügung standen. So rückten Markus Pfeufer als Sturmspitze und Hochrein selbst als lenkende Hand im defensiven Mittelfeld in die Anfangsformation.
Zudem musste Wiesentheids Spielertrainer kurz vor dem Anstoß eine weitere personelle Korrektur vornehmen, denn Linus Holzmann ersetzte in der Innenverteidigung den eigentlich dort eingeplanten Alexander Ruppert.
Mit 300 Zuschauern war die dritte Begegnung der beiden Nachbarn in der Bezirksliga die bislang am geringsten besuchte, was den hohen und für die Ausübung sportlicher Aktivität nicht gerade dienlichen Temperaturen zuzuschreiben war. Es war nicht nur die Niederlage, weshalb sich Rmeithi nicht für die Partie erwärmen konnte: „Ich sah zwei schlechte Mannschaften, wobei wir überhaupt nicht auf der Höhe waren, und Wiesentheid unsere Fehler einfach konsequent ausnutzte.“ Dass es auf den vorherigen Sieg zurückzuführen war, dass sich seine Mannschaft eine Woche später in einer komplett anderen Verfassung präsentierte, wollte Geesdorfs Trainer nicht als Begründung gelten lassen. „In Güntersleben agierte Geesdorf vor allem im Umschaltspiel sehr gut. Deswegen wollten wir sie kommen lassen und ihre Fehler im Spielaufbau ausnutzen“, hatte Hochrein aus der Geesdorfer Glanzleistung ebenso Schlüsse gezogen und seine Mannschaft dementsprechend auf das Lokalderby eingestellt.
Die ersten Aktionen gehörten den Gästen – ein Freistoß Hochreins aus dem Halbfeld und Jonas Dornbergers Standard von rechts, den Jona Riedel im Nachschuss auf das Tor brachte. So deutete sich die Führung bereits an, bevor Markus Pfeufer nach Zuspiel Martin Seitz‘ den Spielverlauf der ersten zwanzig Minuten im Ergebnis umsetzte. Vier aufeinander folgende Ecken Geesdorfs prallten an Jan Nirsberger ab, ehe Riedel die gegnerische Abwehr bei der ersten Aktion nach der Trinkpause düpierte, mit einem schnellen Antritt über rechts in den Strafraum zog und sein Solo dort erfolgreich vollendete.
„Nach dem zweiten Tor hätten wir das dritte oder vierte nachlegen können“, beklagte Hochrein verpasste Gelegenheiten, denn in den fünf Minuten vor der Halbzeit besaß auf einmal Geesdorf durch Alexander Huller und Stefan Weiglein zwei Optionen zum Anschlusstor. „Wir hatten Glück, dass uns Jan den Vorsprung in die Pause rettete“, wusste er, wem hier das Lob galt.
Mit dem Seitenwechsel verschoben sich die Spielanteile. Geesdorf musste fortan agieren, Wiesentheid dagegen wartete ab und konterte, doch Pfeufer vergab wiederholt in aussichtsreicher Position. Die Vorentscheidung übernahm Hochrein mit einem Sonntagsschuss aus dreißig Metern. Als er erkannte, dass Philipp Seufert zu weit vor seinem Tor wartete, suchte der 26-Jährige den Abschluss aus der Ferne. „Der Zeitpunkt für unser drittes Tor war optimal“, wusste Hochrein, dass sich seine Mannschaft in der letzten halben Stunde nun nicht mehr plagen musste.
Geesdorf blieb in der zweiten Halbzeit ohne eine nennenswerte Torchance. So hätte Jona Riedel mit einem Solo von der Mittellinie noch seine Leistung krönen können, doch fehlte ihm letztlich ein erfolgreicher Abschluss. „Er zeigte mit seiner Schnelligkeit ein überragendes Spiel“, lobte Wiesentheids Spielertrainer das Talent aus den eigenen Reihen und spendete seinen Mitstreitern erfrischendes Lob: „Angesichts der großen Hitze bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden.“ Einen besseren Start als Trainer habe er sich nicht wünschen können.
Weniger warmen Regen wählte Rmeithi, um die Seinen nach deren Darbietung abzukühlen und konnte sich dabei nicht erinnern, schon einmal einen solchen Ausfall auf ganzer Linie erlebt zu haben: „Alle miteinander zeigten ein schlechtes Spiel. Aber das wissen wir selbst“, wollte er nicht allzu lange in frostiger Stimmung verharren. Quelle: www.mainpost.de
Tore:
0:1 Gegner
0:2 Gegner
0:3 Gegner
gelbe Karten: Fabian Hahn (Gegner 3 mal)
Aufstellung: Philipp Seufert, Patrick Beuerlein, Fabian Hahn, Dominik Kober (62. Thomas Lordo), Manuel Zweiböhmer, Simon Weiglein, Oliver Hahn, Stefan Weiglein, Alexander Huller, Julian Zehnder (46. Sven Gibfried), Daniel Wagner (82. Simon Krämer) --- Kader: Louis Offner, Marvin Eigner, Jonas Dorsch